Patapsychisches Schattenfangen
Was geschieht genau in dem Moment, wo das Licht einen Schatten wirft?
Ereignen sich im Augenblick des Betrachtens seltsame Dinge, wird man aus der Zeit herauskatapultiert? Jedenfalls erzeugen sich gewaltige Spannung im Unterbewusstsein, man könnte von Lichtsprüngen reden. Auf der Schattseite des Gehirns, der nie erleuchteten, verstecken sich Informationen in den Schwarzen Löchern des Denkens. Wie in den Pausen der Musik, wie in der Ruhe vor dem Sturm. Niemand, kein noch so intelligentes Menschenwesen hat sich je dorthin verirrt, denn dort gibt es keine Gedanken. Eine Annahme, ein Axiom, nach dessen Bestätigung die Neurologen schon seit Jahren forschten. Wie die Physiker nach der Antimaterie. Das Ego, das Selbst, verweigert als Schleusenwärter allen Zutritt, verhindert den Schritt vom Licht in diesen Schatten.
Wer wollte schon sich selber aufgeben, um dorthin zu gelangen und im Dunkel herumzutasten? Doch das Lesen zwischen den Zeilen berechtigt zur Annahme, dass es diese Schattseite des Denkens gibt. Nichts darf im Abseits bleiben, denn die bloße Idee von Abseits und Außenseitertum ist eine Quelle der Angst. Solange etwas draußen bleibt, wird alle Schönheit verrosten. Die Erfahrung des Außergewöhnlichen heißt Staunen. Und dieses Staunen bindet das Unbekannte an das Bekannte und macht den Schrecken heilig. Der Mensch kann sich ein Freisein von Angst erst dann vorstellen, wenn es nichts Unbekanntes mehr gibt. In der virtuellen Wirklichkeit wird Erleuchtung über Glasfaserbahnen gelenkt. Datenschatten bleiben, sensitive Datensätze, die während täglicher Netzaktivitäten hinterlassen werden. Datenschatten folgen uns in allen Lebensbereichen. Jeder Mensch hinterlässt digitale Spuren, sei es spazierend auf einer videoüberwachten Straße, beim SMS-Verschicken oder wenn er dem Arzt seine Gesundheitskarte überlässt. Zwischen den Synapsenschleusen gibt es kein Durchkommen, es sei denn, die Schattseite würde von einem Blitz erhellt. Das Licht sieben, mit feinstem Gitter ein Schattenkorn finden. Und nicht trauern, wenn man keinen Jagderfolg hatte. Dort wo erst eine Sprache uns Vorstellung gibt vom Möglichen!
Schatten schweigen uns an, mit fraglosem Blick.
Dort fängt das Fangen an!